Nun ist es sicher – auch in Holzdorf, Thumby, Winnemark und Brodersby bricht das digitale Zeitalter an. Ab dem Frühsommer beginnt der Tiefbau zur Verlegung der Leerrohre durch die Stadtwerke Schleswig. Damit haben alle Gemeinden des dritten Bauabschnitts, zu dem auch Rieseby und Altenhof gehören, die Mindestanschlussquote von 60 Prozent der Haushalte erreicht, wie Hartmut Keinberger, Vorsitzender des Breitbandzweckverbands der Gemeinden des Amtes Schlei-Ostsee und der Stadt Kappeln im Kreis der Bürgermeister bekannt gab.
Alle 1762 neuen Vertragspartner im dritten Abschnitt werden nun eine Auftragsbestätigung erhalten. Es folgen dann die Bauvorbereitungen, bei denen auch vor Ort nach den Trassen der Hausanschlüsse geschaut wird, wie Jens Gieselmann, Bereichsleiter Vertrieb der Stadtwerke Schleswig, berichtet. Bereits begonnen haben die Arbeiten in Rieseby im Bereich der Dorfstraße, in deren Verlängerung die K 83 von Kosel nach Rieseby, beginnend nach den Osterferien, asphaltiert wird, so Keinberger.
Gieselmann wie auch Keinberger loben die gute Zusammenarbeit und das große Engagement der Bürgermeister. Ohne sie wäre es nicht möglich, die Mindestquote zu erreichen. Die Stadtwerke selber unterstützten das Marketing mit 4000 Flyern, 17 Infoveranstaltungen mit teils weiter über 100 Besuchern, mit einem Radiospot, mit Zeitungsanzeigen und mit 160 Großwerbeplakaten und Bannern sowie 166 Büroberatungsstunden. Der Einsatz war nötig. Das Interesse der Bürger sei in jeder Gemeinde anders, was eben an ganz unterschiedlichen Ausgangsbedingungen liege, erklärt Steffen Müller, Projektleiter für den Ausbau bei den Stadtwerken Schleswig. Besonders schwer fiel es Dieter Olma, Bürgermeister in Brodersby, die Hauseigentümer vieler Zweitwohnungen zu erreichen und für das <mark data-markjs="true">Glasfasernetz</mark> zu begeistern. Besonders in Schönhagen sei es schwer gewesen. Er freue sich nun riesig, sagt Olma und ist den Bürgern der weiteren Gemeinden des Ausbauschrittes dankbar. Denn dort wurden mehr als die 60 Prozent Quote erreicht. Da alle Gemeinden zusammen betrachtet werden, reichte es für Brodersby am Ende auch. Bis Ende des Jahres sollen in allen Gemeinden die baulichen Bedingungen abgeschlossen sein, so Gieselmann. Stück für Stück wird dann das schnelle Internet aufgeschaltet, so dass 2020 der Ausbau beendet ist. Vorgabe ist, 95 Prozent aller Haushalte und Betriebe anzuschließen. Derzeit erfolgt die Aufnahme der Bereiche, die unter die 5 Prozent fallen, erklärt Amtsdirektor Gunnar Bock. Vermutlich ab April stünden diese fest. Bislang wurden im Schnitt 78 Prozent aller Gebäude erreicht. Parallel dazu führen das Amt und der Breitbandzweckverband Gespräche mit den Landesministerien über Förderungen, um 100 Prozent der Haushalte, eben auch in den Außenbereichen, anschließen zu können. Bock schätzt, dass dieser Ausbau vermutlich noch drei Jahre dauern werde. „Der 100-Prozent-Ausbau ist unser erklärtes Ziel“, betont Verbandsvorsitzender Keinberger.
Derzeit läuft in Karby, das nicht im geförderten Bereich des Breitbandzweckverbands liegt, die Vermarktung. Ab Ende Februar beginnt die Vermarktung dann in Kappeln, der letzten Mitgliedsgemeinde.