Prozent Ausbau im Gebiet genügen den Verantwortlichen des Breitbandzweckverbands der Gemeinden des Amtes Schlei-Ostsee und der Stadt Kappeln (BZV) nicht. Sie wollen mittelfristig allen Haushalten eine zukunftsfähige Breitbandversorgung bieten. Während der Aufbau des 95-Prozent-Glasfasernetzes noch läuft, wurden beim Treffen der Verbandsversammlung am Mittwoch die Weichen für die Erschließung des Rests gestellt. Zudem soll auch die Gemeinde Goosefeld dem BZV beitreten.
Was bisher erreicht wurde, umriss in der Zentrale des Amtes Schlei-Ostsee in Eckernförde Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer der Stadtwerke Schleswig. Als Partner des BZV beim 33-Millionen-Euro-Projekt haben die Stadtwerke das Netz gepachtet und organisieren den Bau, der 2017 in Güby begann. Von vier Abschnitten von Altenhof im Süden bis Kappeln im Norden sei einer fertig, der zweite laufe noch, im dritten würden Kunden aquiriert, und im letzten in Kappeln soll die Werbung am 25. Februar starten. Bedingung für den Baubeginn in einem Gebiet ist, dass mindestens 60 Prozent der Haushalte einen Anschluss ordern.
Laut Schoofs wurden bislang 173 Kilometer Leitungen verlegt. „Derzeit gibt es 5082 Verträge. Von 3100 gebauten Hausanschlüssen sind 1849 scharf geschaltet“, berichtete er. 15 Millionen Euro wurden bislang für die Glasfaserkabelverbindung bis ins Haus investiert. Der Plan, bis Ende dieses Jahres alles zu schaffen, könne jedoch nicht eingehalten werden. Realistisch wurde der Abschluss 2021 für möglich gehalten.
Für die gewollte 100-Prozent-Abdeckung müssten nach Angaben von BZV-Geschäftsführer Gunnar Bock, Amtsdirektor des Amtes Schlei-Ostsee, zum geplanten 300-Kilometer-Leitungsnetz weitere 114 Kilometer kommen. Zwölf Millionen Euro dürften die fehlenden fünf Prozent kosten. Dabei habe der BZV noch ein Finanzierungsproblem. „Dafür brauchen wir 75 Prozent Zuschüsse. Das entspricht der Förderquote des Landes, allerdings wird die nach der geltenden Richtlinie nur bis zu einen Investitionssumme von acht Millionen Euro gewährt“, so Bock. Allerdings war er zuversichtlich, dass laufende Gespräche mit der Landesregierung eine Lösung bringen.
Eine Lösung bringt der BZV auf jeden Fall für die Gemeinde Goosefeld. Um schneller ans Glasfasernetz angeschlossen zu werden, will sie dem BZV beitreten. Einstimmung beschloss die Versammlung, dass in einen Vertrag auszuarbeiten. Bislang war Goosefeld dem BZV der Ämter Dänischenhagen, Dänischer Wohld und Hüttener Berge zugeordnet. „Beide Verbände waren der Meinung, dass Goosefeld mit dem Wechsel besser aufgestellt ist. Ich hoffe, dass wir so schneller den Anschluss bekommen“, sagte Bürgermeister Rüdiger Zander auf Nachfrage. Zudem beantragen die Gemeinden Grödersby, Oersberg und Rabenkirchen-Faulück nördlich der Schlei die Mitgliedschaft.